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Leben und Tod

Mathilda hat in den vergangenen drei Wochen viel dazu gelernt. Eine Amselfamilie hat auf unserem Nordbalkon im Blumentopf sein Heim gefunden. Aus den vier grünen kleinen Eiern sind endlich drei Babyvögel geschlüpft und ab diesem Zeitpunkt haben wir jeden Tag nach dem Rechten geschaut. Und nicht mal zwei Wochen später haben sich die Kleenen schon aus dem Staub gemacht – ein Amselchen mit einem Umweg durch unser Wohnzimmer. Bisschen verlaufen, ober wir konnten rettend eingreifen. Die Amseleltern waren ganz schön aufgeregt. Und gut, dass Willi kein typischer Jagdhund ist.

Aber zwei Tage später mussten die Kinder lernen, dass es auch anders laufen kann. Da haben wir nämlich auf dem Hof gesessen, nicht Böses ahnend, als Willi auf einmal aufgeregt auf dem Rasen rumscharwenzelt ist und wir was haben flattern sehen. Wir konnten (vermutlich) verhindern, das der Hund schlimmeres anrichtet, aber das Vogelbaby (Spatz?) hatte keine Chance – hat nicht mehr lange geflattert. Was tun, wenn Mathilda und Jette mit großen Augen neben einem stehen: „Vogelbaby!“. Mülltonne ging irgendwie nicht, oder? Also Flucht nach vorn. Der Vogel wird beerdigt.

Und so kam es, dass die beiden Mädels gemeinsam mit mir den Leichnam zu Grabe getragen haben, im Hintergrund „Von all unsern Kameraden, war keiner so lieb und so gut…“ (Der kleine Trompeter, vorgetragen von den Mamas), abgerundet und gekrönt von einem hübschen Feld(grab)stein… Danach konnte problemlos weitergeschukelt werden!

Öffentliche Verkehrsmittel

Mathilda möchte Busfahren. Am liebsten jeden Tag nach dem Kindergarten in Richtung Rathaus Babelsberg. Dann ne Pause bei Jannys Eis und mit dem Laufrad ab nach Hause. Das geht jetzt schon ein paar Wochen so…

Vergangene Woche aber waren Anja und Janek zu Besuch – mit dem Zug. Und seitdem wollte Mathi Eisenbahn fahren. Und weil wir ja die tollsten Eltern der Welt sind, gings gestern nach Berlin: erst zu Fuß zum S-Bahnhof, von dort aus mit der S-Bahn nach Wannsee, umsteigen in den Regionalexpress und ab zum Alexanderplatz. Kurzer Blick zum Fernsehturm, dann schnell abwärts zur U-Bahn und Abfahrt Richtung Mauerpark. War total entspannt – nur ca. drei Millionen Menschen unterwegs.

Im Mauerpark gibts nen Spielplatz und nen kleinen Bauernhof mit Schafen, Ziegen, einem Schwein und Hasen und Meerschweinchen usw. und dort haben wir uns mit Stoffel, Alex und Arthur getroffen und den ganzen Tag dort verbracht. (Ja, Hille-Günthers fahren nach Berlin, um Natur und Tiere zu gucken!)
Zurück gings wieder mit der S-Bahn. Und auf dem Weg dahin ist mir die Mathilda auf den Schultern eingeschlafen. Wir haben sie dann noch umgebettet – auf meinen Rücken. Zu Hause waren wir dann alle ganz schön platt.

Achso: Pieters Stoffwechsel wollte noch nen Rekord aufstellen… was zur Folge hatte, dass wir ihn in der S-Bahn komplett nackig machen mussten um ihn halbwegs sauber zur kriegen. War irgendwie auch ganz lustig…