Montag, 6.45 Uhr
„Papa… Papa… Paaapaaah!“ Papa kommt, macht das Licht an. Mathilda schaut den Papa mit großen Augen an: „Griener Nunnie? Weg!“
Dienstag, 6.45 Uhr
„Papa… Papa… Paaapaaah!“ Papa kommt, macht das Licht an. Mathilda schaut den Papa mit großen Augen an: „Griener Nunnie? Weg! Hmmh ja…“
Mittwoch, 18.00 Uhr
„Griener Nunnie? Griener Nunnie! Griener Nunnie? Griener Nunnie!“ Derweil Mathilda die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, suchen Mama und Papa bewaffnet mit Taschenlampe hinter dem Bett, unter den Regalen, den Nachttischen, dem Schreibtisch – erst im Schlafzimmer, dann im Wohnzimmer, auch im Kinderzimmer. Erfolglos war das nicht: zwei Haarspangen, eine Bürste zwei Ikea-Stapelbecher und ein rosa Nuckel. Aber kein „griener Nunnie“! Dafür aber auch noch die Erfahrung, wie toll es ist, im Dunkeln mit der Taschenlampe Kreise an Wände und Decke zu malen.
Donnerstag, 06.45 Uhr
„Griener Nunnie weg!“ Auf dem Weg durch die Wohnung, ein Fingerzeig aufs Bett: „Neinnein!“ Schreibtisch: „Neinnein!“ Hier und da: „Neinnein!“ Überall haben wir gesucht, aber der grüne Nuckel ist weg. Übrigens schon seit Wochen, aber Mathilda lässt das keine Ruhe.
Das könnte ihr schönstes Weihnachtsgeschenk werden, aber wir haben entschieden, dass sie lernen muss, dass nicht alles wie durch Zauberhand wieder auftaucht.
Das spektakulärste an diesem Nuckel war ohnehin die Farbe. Und die ist vor allem deshalb so toll, weil man das zugehörige Wort sprechen kann. Zum Glück sind noch andere Dinge grün, und dehalb ist jetzt Brummbrumm-Autofahren besonders schön, denn an jeder Kreuzung hören wir aus der zweiten Reihe:
GRIIIIIEEENNNN!!!!!