Mathilda ist jetzt ein großes Mädchen. Vorgestern haben wir endgültig ihren geliebten (und praktischen) Schlafsack verstaut. Um den Abschied leichter zu machen, gab es für Mathi extra einen neuen Schlafanzug und über genau diesen beeumelt sie sich jetzt tierisch beim Zubettgehen. Normalerweise brauchte sie ja sonst nur einen Body..
Auf alle Fälle wird das Zubettgeh-Ritual um einiges länger:
1) Waschen, neue Windel
2) Neuen Schlafanzug inspizieren und darüber abfeiern
3) Neuen Schlafanzug anziehen
4) siehe 2)
5) Papa singt ein Lied (z.Z. „Kommt ein Vogel geflogen“),
Mama illustriert das Ganze
6) Blume anknipsen und angeknipst lassen
7) Knutschorgie
8) Spieluhr anmachen
9) siehe 2)

…dass hätte unsere Maus heute gut gebrauchen können. Im Zwergenland war noch alles okay. Als es dann aber hieß, ab nach Hause, war nichts mehr zu retten. Eine Lawine Unglücklich sein kam ins Rollen und konnte auch eine Stunde später noch nicht gestoppt werden. Das Schöne daran war, dass die halbe Hausgemeinschaft an Mathis Geschrei Anteil nehmen durfte. Leider konnte keins der zahlreichen Ablenkungsmanöver helfen. Egal ob hoch oder runter, wärmer oder kälter, lauter oder leiser, nichts konnte man ihr recht machen. Ganz schön anstrengend, sich zu einer autonomen Persönlichkeit zu entwickeln. Nicht nur für unsere Mathi..

Also körperlich ist Mathilda wieder ganz gesund – also fast ganz, denn die Nase läuft immer noch/schon wieder ein bisschen. Aber irgendwas muss das Fieber angerichtet haben:

1. Muss man jederzeit damit rechnen, das man eine geschallert kriegt, wenn man ihr zu Nahe kommt. Wahlweise kann das auch ein Küsschen sein. Das weiß man vorher nie. Sehr jähzornig, das Kind!

2. Sind nunmehr geschätzte zehn Nuckel („Nunniieee!!!“) in der Wohnung verteilt, von denen immer ein bis zwei in Mathildas Mund sein sollten. Sollte aus Unaufmerksamkeit mal ein „Nunniieee!!!“ nicht in Sichweite sein, greift – wenn man Pech hat – Punkt 1…

3. Braucht das Kind viel Trost. War Evelin noch bis vor kurzem Trostspenderin Nummer Eins, reicht das nun nicht mehr aus. Frosch muss seit ein paar Tagen auch immer dabei sein. Schwierig, dann noch eine freie Hand zu finden, um den „Nunniieee!!!“ aufzuheben. Heute früh stand Mathilda dann nicht nur mit Evelin, Frosch und Nuckel da, nein: Der Hase musste auch noch dabei sein!

Bin gespannt, wie das weitergeht…